Die Entwicklung der 60/40-Anlagestrategie angesichts neuer wirtschaftlicher Realitäten

Dieser Beitrag ist Teil 5 von 8 der Serie Der Krieg der Geldbörsen.

Die 60/40-Anlagestrategie, lange Zeit als Standard für die Vermögensallokation angesehen, sorgt in Finanzkreisen zunehmend für Diskussionen. Dieser klassische Ansatz, der 60 % des Kapitals in Aktien und 40 % in Anleihen investiert, wurde entwickelt, um ein optimales Gleichgewicht zwischen Kapitalwachstum und Kapitalschutz zu erreichen. In einem wirtschaftlichen Kontext, der durch die Finanzkrise 2008 und die Auswirkungen der Wuhan-Pandemie tiefgreifend erschüttert wurde, wird er jedoch nun in Frage gestellt.

L'évolution de la stratégie d'investissement 60/40 face aux nouvelles réalités économiques

In diesem Artikel untersuchen wir zunächst die Entwicklung des 60/40-Ansatzes und beleuchten die aktuellen Herausforderungen. Anschließend untersuchen wir verschiedene alternative Strategien und relevante Unteranlageklassen für die Portfoliokonstruktion. Nach Abschluss dieser Analyse widmen wir uns dem wichtigsten Teil: dem Backtesting. Wir untersuchen die Ergebnisse aller vorgestellten Konfigurationen sowie weitere mögliche Szenarien. Abschließend geben wir eine Zusammenfassung des 60/40-Ansatzes im aktuellen Kontext.

Die 60/40-Strategie: Historische Grundlagen

Die 60/40-Strategie entstand in den 1950er Jahren, als die Finanzmärkte noch weniger komplex waren als heute. Ihre Grundlagen basieren auf der modernen Portfoliotheorie, die von den renommierten Wirtschaftsnobelpreisträgern William Sharpe und Harry Markowitz entwickelt wurde. Der legendäre Investor Benjamin Graham stellte sie bereits 1949 in seinem Buch „Der intelligente Investor", ein Portfolio, das ungefähr einer ähnlichen Philosophie folgt, mit 50 % Aktien und 50 % Anleihen.

Seit seiner Einführung vor 75 Jahren wurde das 60/40-Modell vielfältig adaptiert, mit verschiedenen Variationen der Anlageklassen und subtilen Anpassungen der Gewichtungen. Aktien wurden nach geografischen, sektoralen oder Marktkapitalisierungskriterien ausgewählt. Ebenso wurden Anleihen nach ihrer Laufzeit, ihrem Risikograd, der Art des Emittenten (Unternehmen oder Staat) oder ihrer Herkunftsregion ausgewählt. Letztlich bleibt es jedoch ein 60/40-Portfolio mit einigen Nuancen. Der Name ändert sich, der Inhalt bleibt jedoch derselbe.

Das 60/40-Verhältnis hat sich daher als effektive Lösung für Anleger etabliert, die sowohl vom Wachstumspotenzial von Aktien als auch von der Stabilität von Anleihen profitieren möchten. Aktien generieren langfristig höhere Renditen, während Anleihen eine defensive Rolle spielen. Historisch hat sich diese Strategie in verschiedenen Konjunkturzyklen bewährt. Besonders bewährt hat sie sich in Zeiten hoher Inflation in den 1970er und 1980er Jahren, als Anleihen hohe Renditen boten.

Die einfache Umsetzung und das gute Verständnis dieser Strategie haben zu ihrer Beliebtheit bei institutionellen und privaten Anlegern beigetragen. Sie hat sich zu einem Standard in der Vermögensverwaltungsbranche entwickelt.

John C. Bogle und die Bogleheads

Während das 60/40-Portfolio auf die Arbeit der Legenden Harry Markowitz, William Sharpe und Benjamin Graham zurückgeht, war es Vanguard-Gründer John C. Bogle, der das Modell wirklich populär machte. Durch sein Eintreten für passives Investieren und Einfachheit inspirierte Bogle Generationen von Privatanlegern, diese Strategie zu übernehmen. Mit seinem Befürworter eines Buy-and-Hold-Ansatzes vertrat Bogle die Idee, dass die meisten Anleger von einer diversifizierten Anlage durch kostengünstige Indexfonds profitieren würden.

Seine Philosophie fand bei vielen Privatanlegern Anklang, die ihre Renditen maximieren und gleichzeitig die Gebühren minimieren wollten. So entstand in den 1990er Jahren die Boglehead-Community, vor allem dank seines Einflusses. Einer der Katalysatoren für die Entstehung dieser Community war die Veröffentlichung seines Buches „Gesunder Menschenverstand bei Investmentfonds“, wodurch die Idee populär wurde, dass die meisten Anleger ihre finanziellen Ziele erreichen könnten, ohne sich auf hochbezahlte Vermögensverwalter zu verlassen.

Bogleheads, wie sie genannt werden, haben sich in Online-Foren versammelt, wo sie Anlagetipps und -strategien austauschen – Teil einer breiteren Bewegung zur Demokratisierung des Investierens. Ihr Ansatz legt den Schwerpunkt auf die Vermögensallokation, oft inspiriert vom 60/40-Modell. Sie befürworten eine langfristige Anlagedisziplin, die auf Einfachheit und passivem Investieren durch kostengünstige Indexfonds basiert.

Marktentwicklungen stellen den Ansatz in Frage

Das seit der Finanzkrise 2008 anhaltende Niedrigzinsumfeld hat die globale Wirtschafts- und Finanzlandschaft nachhaltig beeinflusst. Die anhaltende Niedrigzinsphase hat nicht nur die Erwartungen der Anleger verändert, sondern auch zu einem grundlegenden Umdenken bei der Zusammenstellung und Verwaltung von Anlageportfolios geführt. Historisch niedrige Anleiherenditen, oft unterhalb der Inflationsrate, stellen die Relevanz traditioneller festverzinslicher Anlagen in Frage, die einst als tragende Säule jeder Anlagestrategie galten.

Auch die unkonventionelle Geldpolitik der Zentralbanken, wie etwa die quantitative Lockerung und Nullzinsen, hat zu erheblichen Verzerrungen an den Finanzmärkten geführt. In diesem Zusammenhang hat die massive Liquiditätszufuhr in das Wirtschaftssystem zu steigenden Vermögensbewertungen beigetragen und zu einer Volatilität Zunehmendes und teilweise irrationales Verhalten an den Märkten. Infolgedessen mussten Anleger ihre Strategien überdenken, um ihre Portfolios an diese neue Realität anzupassen.

Korrelationen zwischen Aktien und Anleihen

Das 60/40-Verhältnis wird oft als äußerst vorteilhaft hinsichtlich Rendite und Risiko angesehen, da die Korrelation zwischen Aktien und Anleihen historisch niedrig, ja sogar negativ ist – ein Phänomen, das seit den 1990er Jahren besonders ausgeprägt ist. Anleihen können daher Schutz vor Verlusten am Aktienmarkt bieten. Allerdings ist zu beachten, dass die aktuellen Korrelationen zwischen diesen beiden Anlageklassen unregelmäßiger und weniger vorhersehbar geworden sind. In Zeiten angespannter Märkte beobachten wir mittlerweile synchronisierte Bewegungen zwischen Aktien und Anleihen.

Es sei darauf hingewiesen, dass das Phänomen positiver Korrelationen zwischen Aktien und Anleihen nicht gerade neu ist. Ich habe bereits 2017 darüber gesprochen. Dieses Verhalten manifestiert sich tendenziell in Zeiten steigender Zinsen, wie man nicht nur nach der COVID-19-Pandemie beobachten konnte, sondern auch während der Dreißig glorreiche Jahre, insbesondere im Jahr 1969. Unter solchen Umständen können Anleihen, die traditionell als sichere Häfen gelten, an Wert verlieren, da die Anleger eine restriktive Geldpolitik erwarten. Diese Dynamik führt dazu, dass Anleihen ihre Fähigkeit verlieren, sich unabhängig von den Aktienmärkten zu verhalten, was die Vorteile des 60/40-Modells schmälert.

Die Verringerung der Vorteile bedeutet jedoch nicht deren Beseitigung. Selbst bei positiver Korrelation bleiben die Auswirkungen auf ein 60/40-Portfolio langfristig relativ gering. Phasen der geldpolitischen Straffung sind nicht neu. Einige institutionelle Anleger scheinen diesen Aspekt übersehen zu haben und spielen nun die Rolle von verängstigten Jungfrauen, die Anleihen abstoßen wollen. Dies könnte tatsächlich eine Chance für die 60/40-Strategie darstellen.

Die 70/30

Das 70/30-Portfolio ist eine Alternative, die bei Anlegern, die in einem unsicheren Wirtschaftsumfeld höhere Renditen anstreben, immer beliebter wird. Durch die Allokation von 70 % des Kapitals in Aktien und 30 % in Anleihen zielt dieser Ansatz darauf ab, die Wachstumskomponente zu erhöhen und das größere Potenzial der Aktienmärkte zu nutzen, während gleichzeitig ein Teil des durch Anleihen gebotenen Schutzes erhalten bleibt. Historisch gesehen wurde das 70/30-Portfolio oft als attraktiver Kompromiss zwischen dem klassischen 60/40-Portfolio und aggressiveren Allokationen angesehen. Es bietet ein etwas höheres Risiko, aber den Vorteil einer stärkeren Beteiligung an Aktienmarkterträgen.

Da Aktien langfristig tendenziell höhere Renditen erzielen, könnte dieses Modell besonders für Anleger mit einem längerfristigen Anlagehorizont attraktiv sein, die kurzfristig höhere Volatilität tolerieren können. Allerdings sollte diese Umstellung auf ein 70/30-Portfolio nicht ohne sorgfältige Abwägung der individuellen Anlageziele, der Risikobereitschaft und der Marktbedingungen erfolgen.

Grahams Klassiker 50/50

In seinem Buch „Der intelligente Investor“ befürwortet Benjamin Graham eine 50/50-Vermögensverteilung, bei der die Investitionen gleichmäßig auf Aktien und Anleihen aufgeteilt werden. Dieser Ansatz ist zwar weniger verbreitet als das klassische 60/40-Modell, kann aber als Puffer gegen starke Marktschwankungen dienen und Anlegern dennoch ermöglichen, von den langfristigen Renditen zu profitieren, die typischerweise Aktien bieten.

Diese Strategie spiegelt Grahams Philosophie wider, mit wirtschaftlicher Unsicherheit vorsichtig umzugehen. Obwohl Grahams 50/50-Ansatz bei modernen Allokationen oft übersehen wird, lohnt es sich, ihn wiederzuentdecken, insbesondere in einem Umfeld erhöhter Volatilität.

Statische und dynamische Vermögensallokationen

Die statische (oder strategische) Allokation, gekennzeichnet durch eine feste Aufteilung von 60 % Aktien und 40 % Anleihen, war lange Zeit die bevorzugte Wahl für Anleger. Diese Methode basiert auf der Überzeugung, dass diese Kombination langfristig ein optimales Gleichgewicht zwischen Rendite und Risiko bietet. Angesichts der aktuellen Herausforderungen an den Märkten gewinnt die dynamische (oder taktische) Allokation jedoch zunehmend an Attraktivität für Anleger.

Die dynamische Allokation ermöglicht eine Anpassung der Vermögensgewichtung an die Marktbedingungen. In Zeiten hoher Volatilität oder wirtschaftlicher Unsicherheit können Anleger ihre Aktienquote reduzieren, um Gewinne zu sichern. Dies ermöglicht eine schnellere Reaktion auf Marktbewegungen und verbessert potenziell das Risiko-Ertrags-Verhältnis.

Ansätze wie die Risikoparität legen bei der Gewichtung der Anlageklassen Wert auf Volatilität und Korrelation. Sie zielen daher auf eine risikoadjustierte Renditeoptimierung ab, die in einem unsicheren Marktumfeld zusätzlichen Schutz bieten kann.

Altersabhängige Zulage

Die Altersallokation ist ein Anlageansatz, der das Alter des Anlegers als Schlüsselfaktor für die Vermögensaufteilung zwischen Aktien und Anleihen berücksichtigt. Diese Methode basiert auf der Annahme, dass mit zunehmendem Alter die Risikotragfähigkeit abnimmt, was eine Anpassung der Portfoliozusammensetzung hin zu weniger volatilen Anlagen wie Anleihen erforderlich macht. Als Faustregel gilt, dass ein Anleger einen seinem Alter entsprechenden Prozentsatz seines Portfolios in Anleihen investieren sollte. Beispielsweise sollte ein 30-jähriger Anleger 30 % seines Portfolios in Anleihen und 70 % in Aktien investieren, während ein 60-jähriger Anleger 60 % in Anleihen investieren sollte.

Diese Methode ist zwar einfach anzuwenden und bietet einen umsichtigen Ansatz zum Kapitalschutz, hat aber auch ihre Grenzen. Sie berücksichtigt weder die individuelle finanzielle Situation noch spezifische Bedürfnisse, was für manche Anleger zu einer unangemessenen Allokation führen kann. Darüber hinaus kann sie in Bullenmärkten zu einer unzureichenden Aktienquote führen und so das Vermögenswachstumspotenzial verringern.

Obwohl die altersbasierte Aufteilung ein beliebter Ansatz ist, ist dennoch Vorsicht geboten und eine individuelle Vermögensaufteilung auf Grundlage der individuellen Umstände und Ziele jedes einzelnen Anlegers in Betracht zu ziehen.

Asset-Unterklassen

Die in einem 60/40-Portfolio verwendbaren Anlageklassen können die Gesamtrendite und das Risiko der Strategie erheblich beeinflussen. Über die bloße Unterscheidung zwischen Aktien und Anleihen hinaus ist es notwendig, die verschiedenen Anlageklassen und -arten zu untersuchen, die zur Optimierung der Allokation integriert werden können.

Bei Aktien können Anleger eine Diversifizierung nicht nur nach Sektoren (Technologie, Gesundheitswesen, Verbraucher usw.), sondern auch nach geografischer Lage oder Unternehmenskapitalisierung in Betracht ziehen.

Bei Anleihen können in eine 60/40-Allokation mehrere Unterklassen integriert werden, je nach Art des Emittenten (Staat oder Unternehmen), seiner Kreditwürdigkeit (Investment Grade oder High Yield), seiner Laufzeit (kurz, mittel oder lang) oder seinem Herkunftsland.

ETFs

ETFs und Indexfonds sind praktische Instrumente für den Zugriff auf diese Unteranlageklassen und erleichtern die Verwaltung eines ausgewogenen Portfolios. mein Artikel über ETFsfinden Sie eine komplette Palette an ETFs, die die genannten Unteranlageklassen abdecken, sodass sich eine 60/40-Strategie relativ einfach umsetzen lässt.

In den folgenden Backtests werde ich einige dieser Instrumente verwenden und sie durch weitere börsennotierte Fonds, insbesondere Schweizer und internationale Anleihen, ergänzen. Hier sind die für die Backtests ausgewählten ETFs:

  • US-Aktien: SPY, QQQ, VDC, XLV
  • Schweizer Aktien: EWL
  • Globale Aktien: VT
  • Langfristige US-Staatsanleihen: TLT
  • US-Staatsanleihen 7-10 Jahre: IEF
  • US-Staatsanleihen 3-7 Jahre: IEI
  • US-Unternehmensanleihen mit Rating: LQD
  • Hochverzinsliche US-Unternehmensanleihen: HYG
  • US-Staats- und Unternehmensanleihen: BND
  • CH-Staatsanleihen 7-15 Jahre: CSBGC0
  • CH 3-7 Jahre Staatsanleihen: CSBGC7
  • CH-Unternehmensanleihen mit Rating: CHESG
  • Staatsanleihen entwickelter Länder außerhalb der USA: BWX
  • Unternehmensanleihen aus Industrieländern außerhalb der USA: IBND
  • Hochzins-Unternehmensanleihen aus Industrieländern außerhalb der USA: HYXU
  • Unternehmensanleihen aus Schwellenländern: CEMB
  • Staatsanleihen aus Schwellenländern: EMB

Wenn es deutlich mehr Auswahlmöglichkeiten für Anleihen gibt, liegt das daran, dass wir bereits die besten geprüft und ausgewählt haben Aktien-ETFs zum Aufbau von Portfolios. Obwohl EWL und VT keine überragenden Ergebnisse zeigten, behalte ich sie als Benchmark.

Was Anleihen-ETFs betrifft, hatte bereits die folgenden Elemente festgestellt :

  • TLT weist die stärkste negative Korrelation mit dem SPY, dem US-Aktienmarkt, auf. Dies ist ein bedeutender Vorteil im Hinblick auf die Diversifizierung, insbesondere bei fallenden Aktienmärkten. Es trägt wirksam zur Reduzierung der Volatilität des PF bei.
  • IEF ist negativ mit SPY korreliert, jedoch weniger stark als TLT. Darüber hinaus ist es stark mit letzterem korreliert. Es ist daher weniger effektiv als TLT bei der Diversifizierung und Reduzierung der Volatilität eines Portfolios.
  • Unternehmensanleihen, ob hochwertig (LQD) oder hohe Effizienz (HYG) korrelieren insbesondere mit SPY (insbesondere HYG). Sie bringen daher keinen Diversifikationsvorteil, zumal die langfristige Rentabilität recht gering ist.

Wir werden nun die Ergebnisse der Kombination all dieser Elemente in einem 60/40-Split-Portfolio sowie in anderen Konfigurationen untersuchen.

Backtesting

Backtests sind in fünf Abschnitte unterteilt:

  • das klassische 60/40 (selbst aufgeteilt in fünf Lose)
  • alternative statische Zuordnungen mit anderen Gewichtungen
  • der 60/40 in seiner dynamischen Version, mit einer Allokation, die sich an die Marktbedingungen anpasst
  • Altersbeihilfe
  • mögliche Entwicklungen des 60/40
LESEN  Die Strategie von Harry Browne: Das ständige Portfolio

Für jeden Abschnitt untersuchen wir die Performance verschiedener Unteranlageklassen mithilfe der oben genannten ETFs. Beim Backtesting eliminieren wir die am wenigsten relevanten ETFs. So können wir uns auf die besten Optionen konzentrieren und unnötige Tests vermeiden.

Für jeden Backtest wird eine jährliche Neugewichtung durchgeführt, um die Zuteilungen an das Ziel anzupassen.

60/40 statisch

1. Charge

Wir beginnen mit der Analyse von elf Anleihen-ETFs und drei Aktien-ETFs, was zu 33 verschiedenen Backtests führt. Dazu kommt eine Zeile mit einer Allokation von 100 % auf den SPY ETF, der als Benchmark dient. Die Backtests umfassen den Zeitraum von 2008 bis 2024. Die Mindestgrenze dieser Analyse wird durch den VT ETF vorgegeben, den jüngsten der in dieser ersten Charge untersuchten Fonds. Die Portfolios werden nach der besten bis zur schlechtesten Sharpe-Ratio bewertet, um die Performance der verschiedenen Strategien bei gleichem Risiko zu bewerten. Die Performance basiert auf dem Schweizer Franken (CHF).

La stratégie 60/40 : Évolution et alternatives modernes

Feststellungen

  • Zu den Aktionen:
    • Kein Wunder, dass Portfolios mit EWL und VT deutlich hinter denen mit SPY zurückbleiben. Wir haben dieses Phänomen bereits hervorgehoben in unserem Artikel zum 100%-AktienportfolioEs besteht daher keine besondere Symbiose mit Anleihen, die diese ETFs aufwerten würde.
    • Allein SPY belegt den dritten Platz auf dem Podium, was sich durch die niedrigen Kurse in diesem Zeitraum erklären lässt.
  • Zu den Pflichten: 
    • Portfolios mit BWX (Staatsanleihen aus Industrieländern außerhalb der USA) schneiden eher schlecht ab. Das bedeutet, dass es bei Portfolios mit IBND und HYXU, die wir hier nicht getestet haben, wahrscheinlich genauso schlecht laufen wird. Wir werden das später überprüfen.
    • Schwellenländeranleihen (EMB und CEMB) sowie hochverzinsliche US-Unternehmensanleihen (HYG) ermöglichen Portfolios eine gute Rendite (CAGR). Die damit verbundene Volatilität ist jedoch erheblich. Daher ist die Sharpe-Ratio nicht außergewöhnlich hoch.
    • Die Kombination aus Schweizer Staatsanleihen und US-Aktien ist die beste Kombination. Dies erinnert an die Kombination aus SRFCHA und SPY, die wir zuvor gesehen haben. in unserem Artikel zum ImmobilienportfolioDies ist angesichts der miserablen Zinsen für Bundesanleihen in diesem Zeitraum etwas überraschend. Dies erklärt sich jedoch durch eine sehr leicht negative Korrelation von Anleihen-ETFs (-0,1 für CSBGC7 und -0,08 für CSBGC0) mit SPY. Die CAGR dieser Kombinationen ist niedriger als bei SPY allein, dafür ist das Risiko geringer und die Sharpe-Ratio daher höher. Portfolios mit Schweizer Staatsanleihen und SPY sind zudem die einzigen, die SPY allein schlagen.
    • Diese Backtests zeigen eine Überraschung: Portfolios mit US-Unternehmensanleihen (LQD) und 7- bis 10-jährigen US-Staatsanleihen (IEF) erzielen bessere Sharpe-Ratios als solche mit Staatsanleihen mit langer Laufzeit (TLT). Die traditionell geringere Korrelation mit dem SPY dürfte sich jedoch positiv auf TLT auswirken. Dies könnte auf die Phase nach der Zinserhöhung zurückzuführen sein. chinesisches Virus. Wir müssen beobachten, was längerfristig passiert, da der Zeitraum hier relativ kurz ist.

Unter den analysierten Portfolios rangiert das 60/40-Modell, bestehend aus VT und BND, in der unteren Tabellenhälfte. Diese Allokation wurde populär gemacht durch Rick Ferri, ein einflussreicher Autor in der Boglehead-Community. Dies ist ein klassisches 60/40-Modell, das eher bescheidene Ergebnisse zeigt. Ferri bietet auch eine Portfolio, das in drei Fonds aufgeteilt ist : 40 % VTI, 20 % VXUS und 40 % BND. Letzterer ist eine exakte Kopie des ersten, verteilt auf drei ETFs. Tatsächlich ist VTI, den wir in unserem Artikel über Aktienportfoliosbildet den US-Aktienmarkt ab, während VXUS den internationalen Aktienmarkt ohne die USA repräsentiert. Da VT zu zwei Dritteln aus US-Aktien besteht, ergeben sich exakt die gleichen Proportionen: 2/3 von 60% VT = 40% VTI und 1/3 von 60% VT = 20% VXUS. Gleiche Zutaten, gleiche Ergebnisse.

John C. Bogle und seine Bogleheads verdienen Anerkennung für die Popularisierung des 60/40-Portfolios. Ihr hartnäckiges Beharren auf Einfachheit hat jedoch dazu geführt, dass sich ihr System seit den ursprünglichen Beiträgen der Legenden Markowitz, Sharpe und Graham nicht weiterentwickelt hat. Das ist an sich eine gute Sache, aber in diesem Fall gebührt Anerkennung, wem Anerkennung gebührt. Doch heute, wenn vom 60/40-Portfolio die Rede ist, fällt Bogles Name als erstes. Albert Einstein, ein weiterer Nobelpreisträger, sagte zum Thema Einfachheit: „Alles sollte so einfach wie möglich sein, aber nicht einfacher als nötig.“ So wie Rentabilität nicht auf Kosten des Risikos gehen darf, darf Einfachheit nicht auf Kosten der Ergebnisse gehen.

Zu den Mitgliedern der Bogleheads zählen zahlreiche Autoren bekannter Investmentbücher, wie beispielsweise Taylor Larimore, Mel Lindauer, Michael LeBoeuf und Rick Ferri. Außerdem gibt es unter den Beitragenden zum John C. Bogle Center, die hinter den Bogleheads steht, einer beträchtlichen Anzahl von Autoren, Führungskräften oder Direktoren von Finanzberatungsfirmen. Die Vorstand des Bogle Center wird von Christine Benz geleitet, die auch Direktorin für persönliche Finanzen und Planung ist. Ruhestand bei Morningstar. Sie hat zahlreiche Bücher auf Amazon veröffentlicht. Dasselbe gilt für William Bernstein, Vorstandsmitglied des John Bogle Center, Mitbegründer von Efficient Frontier Advisors, einer Investmentgesellschaft, und einen erfolgreichen Autor auf Amazon. Ich höre hier auf, denn die Liste ist ziemlich lang.

Ich habe kein Problem damit, dass sie für ihre Produkte und Unternehmen werben, aber in diesem Fall besteht ein Widerspruch: Entweder ist die Methode einfach, kostengünstig und verdient in diesem Fall höchstens ein paar frei zugängliche Beiträge, oder sie ist komplex genug, um einen Mehrwert durch Fachbücher und kostenpflichtige Dienste zu schaffen. Taylor Larimores Buch „The Bogleheads' Guide to the Three-Fund Portfolio“, das er als „revolutionären Leitfaden“ präsentiert, ist ein Paradebeispiel: 18 Dollar für 118 Seiten, die sich ausschließlich dem Drei-Fonds-Portfolio widmen, dessen Variante wir oben von Rick Ferri gesehen haben. Ich habe dieses Buch nicht gelesen und werde es auch nicht lesen, da es keineswegs „revolutionär“ ist, da es auf einer 75 Jahre alten Strategie basiert. Daher überlasse ich es den Amazon-Kritikern:

  • In diesem Buch gibt es keine wirklichen Informationen außer „Nutzen Sie die drei Fonds von Vanguard, um Ihr Portfolio zu vereinfachen, Gebühren zu senken und eine bessere Performance als verwaltete Fonds zu erzielen (denken Sie daran, Vanguard wurde von John Bogle gegründet).
  • Dieses „Buch“ hätte man auf sechs Seiten reduzieren können. Ich habe es in weniger als einer Stunde durchgelesen und war nicht beeindruckt. Kaufen Sie es nicht, es sei denn, Sie sind ein absoluter Anfänger.
  • Eine einfache Botschaft in einem einfachen „Buch“. Es ist eigentlich nur eine Broschüre für Vanguard und die Geschichte der treuen Bogleheads.
  • Es ist eher wie ein Vanguard-Buch, das drei Indexfonds empfiehlt und das ganze Buch dreht sich darum.
  • Dies ist für mich ein zu großes Verkaufsargument für Vanguard-Fonds, als dass ich es als völlig objektiv betrachten könnte.
  • Ein Großteil dieses Buches besteht aus Erfahrungsberichten von Nutzern der Bogleheads-Website. Es lohnt sich nur, wenn Sie KEINE Kenntnisse im Bereich Investitionen/Finanzen haben. Alles, was darin steht, lässt sich leicht durch das Lesen einiger Webseiten lernen.
  • Ich habe das Gefühl, ich hätte für ein kleines Buch bezahlt, nur um darin Leute zu zitieren, die die Methode loben, 20% Produkte/Broker bewerben und 20% nützliche Informationen zu finden. Es fühlt sich an wie Gehirnwäsche.

Es ist erwähnenswert, dass dieser Live-Stream auch sehr gute Bewertungen erhält. Er hat eine Bewertung von 4,5/5 Sternen bei etwas über 1.000 Bewertungen. Diese Zahlen sollten jedoch relativiert werden, da die Bogle-Community ihrer Meinung nach mehr als 130.000 Mitgliederund dass das Portfolio mit drei Fonds laut Larimore „das beliebteste im Bogleheads-Forum“ ist.

2. Charge

In dieser zweiten Runde konzentrieren wir uns auf die Anleihen-ETFs, die wir bisher nicht berücksichtigt haben: CHESG, HYXU und IBND. Wir haben sie aufgrund ihrer kürzeren Erfolgsbilanz ausgelassen. Wir vergleichen sie mit den besten Strategien der vorherigen Runde, allerdings über einen kürzeren Zeitraum von 2012 bis 2024. Die Aktien-ETFs mit der schlechtesten Performance (EWL und VT) werden nun ausgelassen.

Im vorherigen Backtest ging man davon aus, dass Portfolios mit HYXU und IBND angesichts der Ergebnisse mit BWX (diese drei ETFs beziehen sich auf Anleihen aus Industrieländern außerhalb der USA) enttäuschende Ergebnisse liefern würden. Bei CHESG (Schweizer Unternehmensanleihen) dürften wir hingegen positive Überraschungen erleben, da Schweizer Staatsanleihen sowie US-Unternehmensanleihen interessante Ergebnisse erzielten. Hier die Ergebnisse der Backtests:

La stratégie 60/40 : Évolution et alternatives modernes

Feststellungen

  • Unsere Hypothese bezüglich HYXU und IBND bestätigt sich. Beide Portfolios liegen am unteren Ende des Rankings.
  • Das Portfolio mit CHESG schnitt besser ab, bleibt jedoch hinter jenen mit Schweizer Staatsanleihen zurück.
  • SPY allein ist die beste Strategie, auch für die Sharpe-Ratio. Dies lässt sich dadurch erklären, dass sich der Aktienmarkt im analysierten Zeitraum besonders gut entwickelte. Längerfristig ermöglicht die Beimischung von Schweizer Staatsanleihen, wie wir bei der ersten Charge gesehen haben, eine bessere Sharpe-Ratio.
  • Das Portfolio mit TLT wird erneut von dem mit IEF übertroffen. Es liegt sogar vor dem mit IEI. Es übertrifft jedoch das mit LQD.

3. Charge

Dieses Mal gehen wir weiter zurück, über das durch VT begrenzte Startdatum der ersten Charge hinaus. Dank eines neuen Ausgangspunkts im Jahr 2004 decken unsere Backtests nun einen vollen Zeitraum von 20 Jahren ab. Dies ermöglicht uns, tiefer einzudringen und einige der zuvor besprochenen Ergebnisse besser zu beleuchten.

La stratégie 60/40 : Évolution et alternatives modernes

Feststellungen

  • Portfolios mit Schweizer Obligationen sind weiterhin sehr gut aufgestellt.
  • Nur SPY steht weiterhin auf dem Podium. Dies ist definitiv ein Trend, der sich fortsetzt und Fragen zur 60/40-Strategie aufwirft.
  • Das TLT-Portfolio liegt zwar noch immer hinter dem IEF-Portfolio, aber der Unterschied verringert sich. Darüber hinaus liegt es nun vor den LQD- und IEI-Portfolios.

4. Charge

Dieses Mal blicken wir bis ins Jahr 1995 zurück und verfügen damit über Daten aus fast dreißig Jahren. Dabei konzentrieren wir uns auf US-ETFs, da Schweizer Anleihen-ETFs für einen so langen Zeitraum zu jung sind. Dieser breitere Zeitrahmen hilft uns, die manchmal überraschenden Ergebnisse bestimmter Portfolios besser zu verstehen.

La stratégie 60/40 : Évolution et alternatives modernes

Feststellungen

  • SPY (allein) steht ganz oben auf dem Podium, was in diesem Test durch das Fehlen von Schweizer Staatsanleihen begünstigt wird.
  • Die Unterschiede zwischen den Sharpe-Ratios der verschiedenen Strategien sind relativ gering.
  • Dieses Mal übertrifft das TLT-Portfolio das IEF. Über fast 30 Jahre hinweg war es die beste 60/40-Strategie.
  • Hätten wir noch weiter zurückgehen können, bis in die frühen 1980er Jahre (ETFs erschienen erst 1993), hätten wir ein noch günstigeres Ergebnis für TLT erhalten. Das Portfolio, das nur SPY enthielt, hätte seinen ersten Platz aufgeben müssen, weil sehr hohe Anleiherenditen in den frühen 1980er Jahren, gefolgt von einem langen und unerträglichen Rückgang (was den Preis der Anleihen erhöht).
  • Portfolios mit BND, LQD und IEI schneiden schlechter ab als in früheren Tests. Dies liegt an einer höheren Korrelation mit SPY im Vergleich zu anderen Anleihen-ETFs.

Fassen wir kurz zusammen. Bisher haben wir Folgendes gesehen:

  • Unter den Aktien-ETFs ist SPY die beste Wahl für den Aufbau eines 60/40-Portfolios.
  • Unter den Anleihen-ETFs stellt CSBGC0 mittelfristig die beste Chance dar
  • Längerfristig ist TLT eine interessante Option.
  • Andere Anleihen-ETFs bringen keinen Mehrwert. Sie belasten nicht nur den CAGR, sondern auch die Sharpe-Ratio. Ein Portfolio, das ausschließlich aus SPYs besteht, erzielt auch bei der Sharpe-Ratio bessere Ergebnisse.

5. Charge

Wir gehen zurück ins Jahr 2004, was uns die Wiedereinführung von CSBGC0 ermöglicht. Dieses Mal verwenden wir unsere ETF-Triade (QQQ/VDC/XLV) und nicht SPY. Zur Erinnerung: Letzterer hatte in diesem Zeitraum eine Sharpe-Ratio von 0,66 und eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 9,67 erreicht.

La stratégie 60/40 : Évolution et alternatives modernes

Der 60/40-PF, bestehend aus der Triade von Aktien-ETFs und CSBGC0, zeigt wenig überraschend ein sehr gutes Ergebnis. Die Sharpe-Ratio ist höher als die der Triade selbst und der analysierten Portfolios. Es ist der beste 60/40-PF, den wir getestet haben. Das versöhnt uns einigermaßen mit den mittelmäßigen Ergebnissen aller anderen. Und davon gab es viele.

Nun werden wir sehen, ob dieses Portfolio besser abschneidet, wenn wir die Gewichtungen leicht anpassen. Dies geht zwar über den strikten 60/40-Rahmen hinaus, wirft aber ein anderes Licht auf die Situation.

Alternative statische Gewichte

Wir haben die 70/30- und 50/50-Portfolios bereits kurz angesprochen. Hier betrachten wir verschiedene alternative Allokationen mit einem mehr oder weniger ausgeprägten Aktienanteil. Je höher der Aktienanteil, desto höher ist natürlich die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR). Doch wie sieht es mit der Sharpe-Ratio aus?

La stratégie 60/40 : Évolution et alternatives modernes

Feststellungen

  • Das 70/30-Modell weist eine mit dem 60/40 identische Sharpe-Ratio auf, weist jedoch eine etwas höhere CAGR auf, was angesichts des Aktienanteils logisch ist.
  • Auch bei der 50/50-Strategie ist die Sharpe-Ratio gleich, diesmal jedoch mit einer niedrigeren CAGR. Auch das ist sinnvoll.
  • Der Wendepunkt für die Sharpe-Ratio liegt bei Aktien jenseits der Schwellenwerte 50% und 70%.
  • Die 40/60- und 80/20-Portfolios liegen am Ende der Rangliste, wobei der Unterschied in Bezug auf die Sharpe-Ratio gering ist.
  • Gewichtungen haben einen wesentlich geringeren Einfluss auf die Sharpe-Ratio als die sorgfältige Auswahl von Anlageunterklassen.

Egal wie sehr wir versuchen, das Rad neu zu erfinden, das ideale Portfolio bleibt immer noch bei der berühmten 60/40-Regel. Anleger mit höherer Risikobereitschaft können sich für die 70/30-Regel entscheiden, weniger riskante Anleger für die 50/50-Regel und alle anderen für die ursprüngliche 60/40-Regel.

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60/40 dynamisch

Wir haben oben das Prinzip der dynamischen Allokation erwähnt. Zur Erinnerung: Damit können Sie die Vermögensgewichtung an die Marktbedingungen anpassen. Eine relativ einfache Möglichkeit, dies zu tun, erkläre ich in meinem Buch, ist die Verwendung der inversen Volatilität. Im folgenden Beispiel habe ich die 60-Tage-Volatilität verwendet. Um die Analyse zu vereinfachen, beschränke ich den Backtest dieses Mal auf eine einfache SPY/TLT-Allokation. Dies reicht aus, um die Relevanz der dynamischen Allokation zu bestimmen.

La stratégie 60/40 : Évolution et alternatives modernes

Die Ergebnisse kommen zwar der statischen Allokation recht nahe, sind aber etwas enttäuschend. Dieses System funktioniert jedoch recht gut mit anderen Strategien, insbesondere mit der adaptiven Allokation, die ich in meinem Buch erwähne und die mehr Anlageklassen umfasst.

Und egal, wie sehr wir versuchen, alle möglichen Wege zu beschreiten, wir landen am Ende immer wieder beim klassischen 60/40-Prinzip, das vor drei Vierteljahrhunderten erfunden wurde.

Altersabhängige Zulage

Die zuvor erwähnte Allokation nach dem „Alter in Anleihen“ ist ein Ansatz, der von vielen Anlegern weithin übernommen wird. insbesondere die BogleheadsZur Erinnerung: Wie der Name schon sagt, zielt dieser Ansatz darauf ab, den Anteil der Anleihen in einem Portfolio entsprechend dem Alter der betreffenden Person festzulegen: 25% im Alter von 25 Jahren, 26% im Alter von 26 Jahren und so weiter.

Die Vorteile dieses Ansatzes liegen in seiner Einfachheit und der Fähigkeit, eine umsichtige Philosophie zu verkörpern. Durch die schrittweise Reduzierung der Aktienanteile soll das Kapital vor Marktschwankungen geschützt werden. Dies erscheint insbesondere für Anleger, die kurz vor dem Ruhestand stehen und ihr Vermögen zur Finanzierung ihres zukünftigen Bedarfs erhalten möchten, von Bedeutung. Diese Methode bietet zudem Sicherheit, da sie eine klare und leicht umsetzbare Strategie bietet.

Die strikte Anwendung dieser Regel bringt jedoch auch viele Nachteile mit sich. Erinnern Sie sich an Albert Einsteins Worte zur Einfachheit? Wir werden im Folgenden jeden einzelnen dieser Nachteile genauer betrachten.

Individuelle Merkmale

Die Regel „Alter = Anleihen“ berücksichtigt nicht die individuellen finanziellen Bedürfnisse, die Risikobereitschaft oder die Ziele. Jemand kann über ausreichende finanzielle Mittel verfügen, um auch mit 50 oder 60 noch in Aktien zu investieren. Oder er möchte sein Vermögen im Ruhestand im Hinblick auf seine Erben maximieren.

Diese Strategie basiert auf der teilweise falschen Annahme, dass die Risikobereitschaft mit dem Alter abnimmt. Im Laufe der Jahre wird sie jedoch durch Anlagewissen und -erfahrung tendenziell gestärkt. Nehmen wir mein persönliches Beispiel: Ich bin ein heute 50-jähriger Anleger, der im Jahr 2000, also mit 25 Jahren, mit dem Investieren begonnen hat. Hätte ich die Regel „Alter = Anleihen“ befolgt, hätte ich zu Beginn des „verlorenen Jahrzehnts“ 2000–2009 751.000.000 Billionen Pfund meines Notgroschens in Aktien investieren müssen. Dies war das verheerendste Jahrzehnt der Wall Street-Geschichte, das einzige mit einem negativen Ergebnis (selbst die Große Depression der 1930er-Jahre endete dank Dividenden mit einer positiven Kapitalrendite). Mit 25 ist man dafür nicht gerüstet. Natürlich ist man nie wirklich am Ziel, aber die Erfahrung lässt uns etwas gelassener durchkommen. Würde ich heute hingegen dieser dummen Regel folgen, müsste ich 50% meines Portfolios in Anleihen investieren, und das in einem Umfeld, das für sie nicht gerade günstig ist. Dabei weiß ich Verluste viel besser zu managen als zu Beginn. Außerdem habe ich, wenn alles gut geht, noch gut dreißig Jahre vor mir, was sogar noch länger ist als die 25 Jahre, die seit meinem Einstieg in die Börse vergangen sind.

Die Formel „Alter = Verpflichtungen“ erinnert mich an die Formel einiger Hobbyläufer, die ihre Trainingszone anhand ihrer maximalen Herzfrequenz (220 = Alter) festlegen. Diese grobe Schätzung berücksichtigt weder die Genetik noch die körperliche Fitness des Einzelnen. Erfahrene Sportler und Profis wissen, dass diese Martingale zu grob ist, um richtig zu funktionieren. Sie orientieren sich lieber an der Laktatschwelle, einem Indikator, der ihre individuellen Eigenschaften widerspiegelt und es ihnen ermöglicht, mit der entsprechenden Intensität zu trainieren.

Dasselbe gilt für Investitionen: Die Regel „Alter = Anleihen“ ist eine grobe Näherung, die individuelle Anlegereigenschaften nicht berücksichtigt. So wie ein Läufer seine Trainingszone anhand seiner Laktatschwelle optimieren kann, muss ein Anleger seine Vermögensallokation an seine persönlichen Umstände, Erfahrungen, finanziellen Ziele und – wie wir gleich sehen werden – die Marktbedingungen anpassen.

Marktbedingungen

Die andere große Gefahr der altersbasierten Allokation besteht darin, dass diese Strategie die Marktbedingungen völlig ignoriert. Die Marktbedingungen kümmern sich jedoch nicht um Ihr Alter. Sie könnten 1980 20 Jahre alt sein und am Vorabend von vier Jahrzehnten, die für sie äußerst günstig sind, nur 201TP3Billionen in Anleihen zugeteilt bekommen. Umgekehrt könnten Sie 2009 70 Jahre alt sein und am Vorabend des längsten Bullenmarktes der Geschichte nur 301TP3Billionen in Aktien investiert haben.

Wer sich auf eine so starre Regel verlässt, läuft Gefahr, mit der Marktdynamik nicht Schritt zu halten, insbesondere angesichts der aktuellen Anleiherenditen unter ihrem historischen Durchschnitt. Wir vergessen oft, dass auch Anleihen an Wert verlieren können, insbesondere bei steigenden Zinsen. Dies kann sich direkt auf die Rentabilität und die Risiken des Portfolios auswirken. Ein Beispiel hierfür sind 10-jährige US-Staatsanleihen, die dennoch als sichere Anlage gelten. Zwischen 2021 und 2022 verloren sie in Dollar 301 TP3B an Wert. Langfristige Anleihen (20 Jahre und mehr) entwickelten sich 2022 sogar noch schlechter als Aktien (-301 TP3B gegenüber -201 TP3B in USD).

Ein Konzept, das theoretisch nicht stichhaltig ist

Wie wir oben gesehen haben, ist die Sharpe-Ratio am höchsten, wenn Anleihen zwischen 30% und 50% des Portfolios ausmachen. Das bedeutet, dass Sie, wenn Sie die Regel „Ihr Alter in Anleihen“ strikt befolgen, nach dem 50. Lebensjahr eine sinkende Sharpe-Ratio aufweisen. Wie ich jedoch in meinem BuchDieses Verhältnis steht in direktem Zusammenhang mit der risikofreien Entnahmequote. Diese stellt den Teil Ihres Kapitals dar, den Sie verbrauchen können, ohne auf der Straße zu landen. In einem Alter, in dem Sie Ihr Kapital für den Ruhestand in Anspruch nehmen, ist Ihre Entnahmequote also bereits nicht mehr optimal. Schlimmer noch: Wenn Sie dieser willkürlichen Regel weiterhin folgen, wird sie immer weiter sinken, was zu Einkommenseinbußen oder sogar zu Ihrer Insolvenz führen kann.

Je mehr Anleihen ein Rentner in seinem Portfolio hat, desto mehr hat er des Risikos, im Ruhestand kein Geld mehr zu haben. Würde Jeanne Calment die Regel „Alter = Anleihen“ extrem anwenden, hätte sie Aktien im Wert von 20% ihres Portfolios leerverkaufen müssen, um Anleihen im gleichen Umfang kaufen zu können. Diese Strategie mag in einem Bärenmarkt sinnvoll sein, birgt aber in einem Bullenmarkt erhebliche Risiken: in den Jahren 2009 und 2013Aktien stiegen um mehr als 261 bzw. 321 TP3B, während Anleihen 111 bzw. 91 TP3B verloren. Zu ihrem Glück war Jeanne Calment zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben …

In Wirklichkeit funktioniert es auch nicht.

DER Zieldatumfonds stellen eine konkrete und kommerzielle Anwendung der Regel „Alter = Anleihen“ dar. Diese Fonds werden im Laufe der Jahre automatisch angepasst, wenn sie sich einem bestimmten Datum nähern (z. B. dem Beginn des Ruhestands). Die Vermögensallokation verschiebt sich schrittweise hin zu konservativeren Anlageentscheidungen, wodurch das Verlustrisiko mit Annäherung an das geplante Datum reduziert wird. Allerdings Diese Fonds erfordern 61 % mehr Ersparnisse, um den Ruhestand zu sichern, im Vergleich zu einer 100%-Aktienstrategie.

Eigentlich, Eine reine Aktienallokation übertraf altersausgewogene Strategien, sogar bis zum Ruhestand, einschließlich des 90. Lebensjahres Meine eigenen Backtests, die wir später sehen werden, bestätigen tatsächlich, dass die 100%-Aktien besser abschneiden als die „Alter in Anleihen“-Regel, allerdings mit einer kleinen Klarstellung: Die Kapitalentnahme muss mit 65 Jahren oder früher begonnen haben. Das ist grundsätzlich der Fall, aber man weiß ja nie. Im unwahrscheinlichen Fall, dass der Vermögensabfluss erst mit 70 Jahren oder später beginnt, ist ein ausgewogenes Portfolio wie 60/40 oder 50/50 besser. Selbst in dieser Situation sind wir noch weit von den Empfehlungen der „Ihr Alter in Anleihen“-Regel entfernt.

Tu, was ich sage, nicht, was ich tue

Paradoxerweise, während er die Regel „Ihr Alter in Anleihen“ empfahlJohn C. Bogle hat es nicht auf seine eigenen Bestände angewendet. Bis zu seinem 86. Lebensjahr behielt er die Aufteilung von 60/40 bei, bevor er auf 50/50 umstellte. In diesem Alter hätte sein Portfolio gemäß der Regel jedoch Anleihen im Wert von fast 90% enthalten müssen!

Dies deutet darauf hin, dass er trotz seines Befürworters eines vorsichtigen und simplen Anlageansatzes möglicherweise ein differenzierteres Gleichgewicht zwischen Wachstum und Kapitalschutz wahrgenommen hat, das auf seine persönlichen Umstände, seine langfristigen finanziellen Ziele und die Marktbedingungen zugeschnitten war. Mit anderen Worten: Seine Strategie veranschaulicht ein grundlegendes Konzept: Beste Anlagepraktiken sollten flexibel und individuell zugeschnitten sein, anstatt blind pauschalen Regeln zu folgen.

Kapitalüberlebensrate

Um all dies zu beleuchten, konzentrieren wir uns auf ein Schlüsselkonzept der Vermögensverwaltung: die Kapitalerhaltungsrate. Sie bezeichnet die Wahrscheinlichkeit, dass das investierte Kapital ausreichend bleibt, um den finanziellen Bedarf einer Person während ihres Ruhestands zu decken. Genauer gesagt misst sie die Fähigkeit eines Portfolios, angemessene Erträge (einschließlich Inflation) zu erwirtschaften und gleichzeitig das ursprüngliche Kapital für die zukünftige Nutzung zu erhalten.

Bei der Berechnung der Kapitalerhaltungsrate werden die Dauer des Ruhestands, die Entnahmerate (der Anteil des jährlich zur Deckung der Ausgaben entnommenen Kapitals), die Inflation und die voraussichtliche Rendite des Portfolios berücksichtigt. Ist die Entnahmerate im Verhältnis zur Kapitalrendite zu hoch, erhöht sich das Risiko einer Erschöpfung der finanziellen Mittel. Umgekehrt kann eine moderate Entnahmerate in Kombination mit nachhaltigen Renditen dazu beitragen, das Kapital langfristig auf einem gesunden Niveau zu halten.

Für die Analyse verwenden wir Daten des US-Marktes von 1927 bis 2023. Leider fehlen Daten des Schweizer und europäischen Marktes, dafür haben wir Zugriff auf einen sehr umfangreichen historischen Datensatz, der die wichtigsten Börsenereignisse der modernen Finanzwelt abdeckt. Dies gibt uns die Gewissheit, dass unsere Portfoliomodelle den denkbar schlechtesten bekannten Bedingungen standhalten.

Für das Backtesting wird ein Portfolio basierend auf einer vordefinierten Vermögensallokation erstellt und anschließend dessen Performance bei Entnahmen entsprechend einer festgelegten Entnahmerate überwacht. Dieser Prozess beginnt 1927 und dauert bis zum Ende des geplanten Entnahmezeitraums (z. B. 30 Jahre), danach beginnt er erneut 1928 und so weiter. Anschließend wird beobachtet, wie oft das Kapital trotz aufeinanderfolgender Entnahmen erhalten blieb. Erreicht die Erfolgsquote 100 %, bedeutet dies, dass sich das Portfolio in jedem betrachteten Szenario selbst in schwierigsten Zeiten wie der Weltwirtschaftskrise, den 1970er und den 2000er Jahren behaupten konnte. Eine niedrigere Erfolgsquote hingegen deutet darauf hin, dass mit dieser Vermögensallokation unter Berücksichtigung der festgelegten Entnahmerate ein Risiko im Zusammenhang mit der Altersvorsorge besteht.

In der linken Spalte der folgenden Tabelle finden wir wie üblich unsere verschiedenen Portfolios. Oben finden wir das Alter, in dem die Entnahmephase beginnt. Es reicht von sehr früh erlangter finanzieller Unabhängigkeit (45 Jahre) bis hin zu einem traditionelleren Ruhestand (60-65 Jahre). Für den sehr seltenen Fall einer späten Vermögensentnahme habe ich zwei Spalten (70-75 Jahre) hinzugefügt. Die direkt darunter angezeigte Kapitalentnahmerate ist an das Renteneintrittsalter angepasst. Je früher sie erfolgt, desto länger ist die Entnahmephase und desto niedriger sollte die Entnahmerate sein. Um allen getesteten Portfolios die besten Erfolgschancen zu bieten, habe ich konservativere Entnahmeraten verwendet als die in meiner arbeitenIn Orange finden wir das Ergebnis der von der Regel „Alter=Verpflichtungen“ empfohlenen Zuordnung.

La stratégie 60/40 : Évolution et alternatives modernes

Wir gehen davon aus, dass der Portfolioinhaber 85 Jahre alt wird. Das Modell lässt sich auch auf einen „gewünschten“ Tod nach diesem Referenzalter anwenden. Wenn wir beispielsweise eine Sicherheitsmarge von fünf Jahren oder bis zum 90. Lebensjahr annehmen, verlängert sich die Entnahmephase entsprechend. In diesem Fall müssen wir in der obigen Tabelle die Spalte „Rentenalter“ verwenden, von der wir die gewünschten zusätzlichen Jahre abziehen. Beispiel für den Renteneintritt mit 65 Jahren und eine Lebenserwartung bis 90 statt der geplanten 85 Jahre: 65-(90-85)=60. In diesem Fall verwenden wir die 60-Jahres-Spalte, um zu bestimmen, welches Portfolio am besten für die Lebenserwartung von 65 bis 90 Jahren geeignet ist.

Für den Backtest gehen wir außerdem davon aus, dass die Allokation nach Erreichen des Renteneintritts unverändert bleibt. Die in der ersten Spalte genannten Portfolios bleiben somit bis zum Alter von 85 Jahren unverändert. Beispielsweise hat bei einem Renteneintrittsalter von 60 Jahren ein Portfolio mit 1001TP3B in Aktien, das bis zum Rentenende (85 Jahre) unverändert bleibt, eine Überlebenschance von 1001TP3B bei der verwendeten Entnahmerate (3,61TP3B). Wir werden später erläutern, was passiert, wenn der Anleger seine Allokation im Laufe der Zeit anpasst.

Feststellungen

  • Trotz der Verwendung konservativer Entnahmeraten birgt die Regel „Ihr Alter in Anleihen“ ein geringes Insolvenzrisiko für alle Renten, die vor dem 70. Lebensjahr begonnen werden. Das Risiko ist relativ gering (<5,2%), die Folgen sind jedoch offensichtlich sehr schwerwiegend.
  • Nur in den seltenen Fällen eines sehr späten Renteneintritts ab 70 Jahren ergibt sich mit der altersbasierten Regel eine Überlebensrate von 1001 TP3Billionen. Alle anderen Zuteilungen mit einem Aktienanteil von 601 TP3Billionen und darunter weisen jedoch ebenfalls eine Erfolgsrate von 1001 TP3Billionen auf, natürlich mit einem höheren Ertragspotenzial.
  • Das 60/40-Verhältnis ist nicht ohne Nachteile. Nur bei sehr spätem Renteneintritt erzielt es eine Erfolgsquote von 100 %. Allerdings sind die Ergebnisse besser als beim „Verpflichtungsalter“, insbesondere bei Renteneintritten ab 55 Jahren.
  • Das 70/20-Modell ist zwar nicht perfekt, schneidet aber in den meisten Situationen am besten ab. Dies ist sinnvoll, da es unter den Portfolios mit der besten Sharpe-Ratio die beste CAGR aufweist.
  • Der 100% SPY ist durchweg besser als das „Anleihealter“, außer bei sehr späten Pensionierungen (70 Jahre und älter).
  • Ab dem 70. Lebensjahr gibt es einen Wendepunkt für alle Renten. Sobald dieser Punkt überschritten ist, sind Anlagen mit mindestens 40% Anleihen sicherer als solche mit einem hohen Aktienanteil. Diese Ergebnisse sind absolut logisch und stimmen mit den Schlussfolgerungen von J. Siegel in „Aktien für die lange Sicht„: Damit die Volatilität von Aktien unter die von Anleihen fällt, ist ein Anlagehorizont von etwa zwanzig Jahren erforderlich.
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Das Problem mit dem „Anleihenalter“ liegt vor allem in der anfänglichen Allokation, also zu Beginn der Entnahmephase. Der Aktienanteil ist viel zu niedrig, als dass das Portfolio mindestens zwanzig Jahre systematisch überleben könnte. Die Tatsache, dass der Anleihenanteil mit zunehmendem Alter steigt, wirkt sich deutlich weniger belastend aus. Tatsächlich erreichen wir praktisch die gleichen Werte wie oben, wenn wir den Aktienanteil während der Entnahmephase weiter reduzieren. Das ist logisch, da es dazu beiträgt, die Volatilität des Portfolios gegen Ende der Laufzeit zu reduzieren. Damit das Kapital jedoch überleben kann, müssen wir mit einem deutlich geringeren Anleihenanteil beginnen.

Wenn Sie sich unbedingt an eine Formel halten möchten, empfiehlt sich die Formel: Alter - 30 = Anleihen. Auch diese Regel berücksichtigt jedoch weder Ihre individuellen Merkmale noch den Markt. Wie wir bereits gesehen haben, ist eine solche Formel zudem nicht notwendig, da eine feste lebenslange Allokation mit einem überwiegenden Anteil an Aktien eine Überlebensrate von 100% für alle vorzeitigen und regulären Pensionierungen (vor dem 70. Lebensjahr) aufweist.

Nehmen wir abschließend an, wir wären ein sturer Boglehead (mit der Begründung, wir hätten ein Wortspiel verwendet) und würden die Regel „Alter = Anleihen“ unbedingt einhalten wollen. Die einzige Möglichkeit, das Überleben des Kapitals vollständig zu sichern, besteht darin, die Entnahmerate (die bereits sehr konservativ festgelegt wurde) weiter zu senken.

Nehmen wir das Beispiel eines 65-jährigen Rentners, der 50.000 Euro pro Jahr zum Leben benötigt. Gemäß der bekannten Regel enthält sein Portfolio Anleihen im Wert von 65%. Um eine Kapitalerhaltungswahrscheinlichkeit von 100% zu erreichen, muss die Entnahmerate auf 3,5% reduziert werden. Das bedeutet, dass sein Anfangskapital 1.428.571 Euro betragen muss. Bei einem 70/30-Portfolio läge seine Entnahmerate bei 4,1%, was einem benötigten Anfangskapital von „nur“ 1.219.512 Euro entspricht. Seine Rente nach dem Prinzip „Alter = Anleihen“ kostet ihn daher 209.059 Euro mehr. Zu diesem Betrag kommen vor allem die kumulierten Renditeverluste hinzu, die sich aus seinem Ansatz während der Kapitalaufbauphase im Vergleich zu einer Strategie mit hohem Aktienanteil ergeben. Es überrascht daher nicht, dass die oben erwähnte Studie besagt, dass diese Strategie 61% mehr Einsparungen erfordert, um das gleiche Ziel zu erreichen.

Moral

Anstatt blind einer starren, inkonsistenten und unwirksamen Regel zu folgen, ist es besser, sich an eine feste Allokation mit hohem Aktienanteil zu halten. Ein reines Aktienportfolio kann dies ebenfalls leisten. Allerdings ist die Sharpe-Ratio in diesem Fall niedriger als bei einem Portfolio mit einem Minderheitsanteil an Anleihen. Da eine bessere Sharpe-Ratio eine bessere risikofreie Entnahmerate bedeutet, ist es besser, ein Portfolio mit etwa 75% Aktien zu bevorzugen (außer bei sehr spätem Ruhestand). Ich komme daher auf Umwegen zu den gleichen Schlussfolgerungen wie in meinem Buch.

Über 60/40 hinaus

Wir haben verschiedene Ansätze getestet und dabei die Gewichtung von Aktien und Anleihen unterschiedlich variiert. Wir stellten fest, dass die dynamische und die altersbasierte Allokation keinen Mehrwert gegenüber einer einfachen statischen Allokation bieten – im Gegenteil. Tatsächlich waren von all unseren Backtests diejenigen am aussagekräftigsten, bei denen wir mit Unteranlageklassen statt mit Gewichtungen experimentierten.

Um noch weiter zu gehen, müssen wir außerhalb des Systems nach der Lösung suchen. Das 60/40-Modell funktioniert gut, weil es zwei Vermögenswerte mit null oder sogar negativer Korrelation kombiniert. In unserem Artikel zum Thema Immobilienhaben wir gesehen, dass dieImmobilie Auch die Schweiz wies eine geringe Korrelation mit Aktien auf. Das ist positiv, da auch die Korrelation mit Anleihen gering ist. Das macht die Schweiz zu einem sehr interessanten Kandidaten für die Diversifizierung eines 60/40-Portfolios.

Wenn wir unser bestes Portfolio (die Kombination aus Aktien-ETFs und CSGC0) mit Schweizer Immobilien und dem SRFCHA-ETF ergänzen, erhalten wir noch überzeugendere Ergebnisse. Die folgenden Backtests reichen bis ins Jahr 2011 zurück; die Obergrenze wurde vom SRFCHA festgelegt. Ich habe die Gelegenheit genutzt, zusätzlich einige Portfolios mit TLT zu testen, da dieses langfristig interessante Potenzial bietet.

La stratégie 60/40 : Évolution et alternatives modernes

Feststellungen

  • Das beste bisher getestete Portfolio, bestehend aus der ETF-Triade von 60% mit 40% von CSBGC0, landet am unteren Ende der Liste.
  • Umgekehrt finden wir auf dem ersten Platz überraschenderweise einen der besten getesteten PF in der letzte Artikel dieser ReiheEs handelt sich dabei um keinerlei Anleihen, da diese vollständig durch Immobilien ersetzt werden. Es handelt sich also um eine unkonventionelle Form des 60/40-Modells. Die Ergebnisse sollten jedoch sorgfältig geprüft werden. Der Backtest-Zeitraum ist relativ kurz. Es gab keinen größeren Bärenmarkt, und die sehr niedrigen, Null- oder sogar Negativzinsen seit 2008 haben Immobilien gegenüber Anleihen begünstigt. Es ist sicherlich eine gute Strategie, aber die Spitzenposition könnte zumindest langfristig verdrängt werden.
  • Aus Sicht der Sharpe-Ratio und des CAGR ist der Unterschied in den Ergebnissen zwischen Strategien, die 40% in Immobilien, 30% in Immobilien und 10% in Anleihen oder 20/20 investieren, minimal.
  • Die Aufteilung der Anleihen in zwei Gruppen (TLT + CSBGC0) führt zu etwas besseren CAGR-Ergebnissen bei nahezu identischer Sharpe-Ratio. Auch hier bleibt der Unterschied im Vergleich zur alleinigen Betrachtung von CSBGC0 minimal.

Reflexion: zwei mögliche Standpunkte

1) Anleihen haben seit der Finanzkrise 2008 aufgrund der extrem lockeren Politik der Zentralbanken eine unterdurchschnittliche Performance erzielt. In einem solchen Zeitraum kann man nicht von einer zyklischen, sondern einer strukturellen Ursache sprechen, ähnlich wie der Goldpreis seit Anfang der 1970er Jahre nach der Abschaffung des Goldstandards stark anstieg. Anleihen werden nie wieder so gut performen wie vor den 2000er Jahren. Die durch 2008 gebeutelten Zentralbanken werden die Kreditvergabe so oft wie möglich erleichtern, selbst wenn dies eine leichte Inflation bedeutet. Sie werden ihre Zinsen bei Bedarf mindestens erhöhen und so schnell wie möglich wieder senken. Das schwache Wachstum aufgrund der alternden Bevölkerung wird ihnen dies ermöglichen. In diesem Fall ist es besser, Anleihen aufzugeben und sich auf Immobilien zu konzentrieren.

2) Die Ursache ist nicht strukturell, sondern zyklisch, auch wenn die Auswirkungen über mehrere Jahrzehnte spürbar sind. Sie ist auf zwei aufeinanderfolgende heftige Börsenkrisen (2000 und 2008) zurückzuführen, die die Zinsen so weit nach unten drückten, dass langfristig unkonventionelle Expansionspolitiken notwendig wurden. Wir befanden uns daher im Jahr 2020 in einer Situation ähnlich der der 1940er Jahre, wo die Zinsen ebenfalls über einen langen Zeitraum sehr niedrig blieben. Darauf folgte eine sehr lange Phase steigender Zinsen und Wachstums (die Dreißig Glorreichen Jahre), die sich weitgehend positiv auf die Aktienmärkte auswirkte. Bis Anfang der 1980er Jahre blieb die Performance der Anleihen eher bescheiden.Dies erklärt sich durch die relativ niedrigen Zinsen, insbesondere bis Ende der 1960er Jahre. Es erklärt sich auch durch die Zinserhöhungen selbst, die zu fallenden Anleihekursen führten. Anfang der 1980er Jahre war der Zeitpunkt jedoch perfekt: Die Zinsen waren auf ihrem Höhepunkt und boten sehr großzügige Kupons. Als sie zu sinken begannen, stiegen zudem gleichzeitig die Anleihekurse. Würde sich die Situation genauso wiederholen, lägen uns 40 Jahre Underperformance bei Anleihen bevor. Das ist im Einzelfall nicht unbedeutend. Aber nichts kann garantieren, dass es so lange anhält. Es könnte länger dauern, da wir von noch niedrigeren Zinsen ausgegangen sind. Es könnte aber auch kürzer dauern, da die Zinsen viel schneller gestiegen sind. Heute bewegen wir uns auf einem ähnlichen Niveau wie in den 1960er Jahren. Wenn ich also den Vergleich wage, haben wir in fünf Jahren 20 Jahre gewonnen. Die Zinsen sind noch nicht attraktiv, aber sie sind vernünftiger als das, was wir seit 2008 gesehen haben. Zudem sind Zinsen nicht alles. Ein weiterer Vorteil von Anleihen ist ihre (meistens) geringe Korrelation mit Aktien. Die Kombination von Anleihen und Immobilien erscheint daher als pragmatischer Ansatz.

Moral

Da wir die Zukunft nicht kennen, ist es sinnvoll, zusätzlich zu den 60% Aktien auch 20% SRFCHA, 10% TLT und 10% CSBGC0 zu mischen, um eine Diversifizierung über verschiedene Anlageklassen und -unterklassen hinweg zu gewährleisten. Selbst in den letzten 13 Jahren schnitt diese Strategie in Bezug auf CAGR und Sharpe kaum schlechter ab als die beste. Langfristig besteht sogar eine gute Chance, dass sie sich als Gewinner erweist.

Abschluss

In dieser ausführlichen Analyse untersuchen wir die Entwicklung der 60/40-Strategie seit ihrer Einführung, die auf den bahnbrechenden Beiträgen der Pioniere Benjamin Graham, Harry Markowitz und William Sharpe basierte. Während sie lange Zeit als Standard galt, stellen aktuelle wirtschaftliche Veränderungen, die von niedrigen Zinsen und schwankenden Korrelationen zwischen Aktien und Anleihen geprägt sind, ihre Relevanz nun in Frage.

Wir diskutierten Alternativen wie 70/30- und 50/50-Portfolios, die ein anderes Verhältnis zwischen Wachstum und Sicherheit bieten. Wir zeigten, dass sich das 60/40-Portfolio unter anderen Namen hinter vielen aktuellen Trendportfolios verbirgt. Wir stellten außerdem fest, dass dynamische Allokationsstrategien oder solche, die sich an das Alter des Anlegers anpassen, zu wünschen übrig lassen. Wir zeigten jedoch, wie wichtig eine sorgfältige Auswahl der Anlageklassen ist. Wir schlugen außerdem Möglichkeiten vor, über ein 60/40-Portfolio hinauszugehen, indem andere Vermögenswerte, insbesondere Immobilien, hinzugefügt werden.

Was den optimalen Aktienanteil in einem Portfolio betrifft, haben wir gesehen, dass er sich wie folgt befindet:

  • aus Sicht der Sharpe-Ratio: zwischen 50% und 70%, abhängig von der Risikobereitschaft
  • aus Sicht der Kapitalüberlebensrate, bei Renteneintritt vor dem 70. Lebensjahr: zwischen 75% und 100%, je nach Risikobereitschaft, idealerweise 75% aus Sicht der Sharpe-Ratio

Zusammenfassend lässt sich ein optimaler Wert von etwa 701–751 TP3T Aktien ermitteln, der als Benchmark für den Aufbau individueller Portfolios dienen kann, abhängig von persönlichen Umständen und Risikobereitschaft. J. Siegel kommt in „Stocks for the Long Run“ auf eine ideale Quote von 681 TP3T Aktien für einen Anlagezeitraum von 30 Jahren. Wir liegen also genau im Plan. Der legendäre B. Graham schreibt in:Der intelligente Investor„dass ein Portfolio nie weniger als 25 % oder mehr als 75 % seiner Mittel in Stammaktien haben sollte. Wir liegen daher am oberen Ende dieser sehr breiten Spanne.

Un portefeuille 60/40 optimisé, comportant la triade d'ETFs, 20% d'obligations (CSBGC0 avec ou sans TLT) et 20% de SRFCHA, devrait également pouvoir faire l'affaire. Ses excellents résultats peuvent en effet compenser son allocation moindre en actions par rapport à un portefeuille 70/30 basique. Au vu du manque de données historiques des ETFs concernés, je n'ai malheureusement pas pu tester le taux du survie de ce portefeuille. Toutefois, les résultats entre 2011-2024 parlent en faveur du portefeuille 60/40 optimisé face à une stratégie 70/30 basique :

  • SPY 70% + TLT 30% : CAGR = 10.85% / ratio de Sharpe = 0.95
  • Triade 60% + 20% CSBGC0 + 20% SRFCHA : CAGR = 9.99% / ratio de Sharpe 1.1

Un ratio de Sharpe supérieur signifie qu'à risque égal, le portefeuille optimisé 60/40 surclasse la stratégie 70/30 basique. Cela signifie aussi que le taux de retrait possible est plus important ou, si celui-ci demeure identique, que le taux de survie du portefeuille est plus élevé.

Pour en avoir une idée chiffrée, j'ai backtesté une variante du 60/40 optimisé, en utilisant TLT à la place de CSBGC0 et VNQ (immobilier US) à la place de SRFCHA. Ce faisant, j'obtiens un taux de survie moyen (départ à la retraite à 45, 50, 55, 60 ou 65 ans) de 98.7%, Celui-ci est de 97.46% pour le 60/40 classique et de 99.54% avec le 70/30. Ce n'est pas encore parfait, mais nous avons vu, dans cet article, ainsi que dans celui consacré à l'immobilier, que SRFCHA et CSBGC0 permettent d'obtenir des portefeuilles affichant de meilleurs ratios de Sharpe que VNQ et TLT. Les chances sont donc très élevées pour que le portefeuille 60/40 optimisé passe le test à tous les coups.

Quoi qu'il en soit, ce qui importe c'est que le 60/40, initié il y a déjà 75 ans par les légendes précitées, constitue encore et toujours un excellent moyen de viser la rentabilité tout en se préservant des riques. En demeurant dans le cadre général de cette allocation type, il est possible de l'optimiser en ajustant quelque peu les pondérations prévues, et surtout de jouer avec les sous-classes d'actifs, voire de la compléter avec d'autres classes d'actifs.

L'approche doit rester flexible et personnalisée, permettant aux investisseurs de naviguer avec succès dans le paysage financier. Cela souligne l'importance de la diversification et d'une évaluation régulière de l'allocation d'actifs pour s'assurer qu'elle répond aux aspirations et aux besoins uniques de chacun.

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4 Kommentare zu „L’évolution de la stratégie d’investissement 60/40 face aux nouvelles réalités économiques“

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